Gefühlt war Sonntag, der 02.06. ein rabenschwarzer Tag für Emil König. Es galt die Landesmeisterschaft in Garbsen und Qualifikationen für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft des DBSV zu schießen. Bei über 33 Grad hatte Emil die Probenpfeile ohne Fehl und Tadel geschossen. Beim zweiten Wertungspfeil dann der erste Schreck. Der Button (ein Teil am Mittelteil des Bogens, dass einen sauberen Flug des Pfeils unterstützt) blockierte und verweigerte die weitere „Mitarbeit“. Die beim Kampfrichter angezeigte technische Störung bescherte dem Trainer ein wenig Zeit für die mögliche Reparatur. Da die Blockade des Buttons nicht zu beseitigen war, stellte sich die Frage: Was nun? Emils Mutter hatte zufälligerweise ihren Bogen dabei und so wurde der Button von diesem Bogen an Emils Bogen angebaut und per „Augenmaß“ eingestellt. Damit war eine weitere Teilnahme an der Landesmeisterschaft möglich. Aber ob es ausreicht, um die Qualifikationszahlen für die Deutsche Meisterschaft zu schaffen war mehr als fraglich. Die nächsten Wertungspfeile ließen die Chancen auf eine erfolgreiche Teilnahme steigen. Der nächste Schock kam wenige Passen später. Mit einem lauten Knall sprang die Sehne von den Wurfarmen! Erneut musste Emil mit dem roten Fähnchen dem Kampfrichter einen technischen Defekt anzeigen. Doch Emil hatte Glück… so schien es zunächst. Die Wurfarme hatten scheinbar das Abspringen der Sehne schadlos überstanden. Schnell war die Sehne wieder aufgespannt. Doch dann der Schreck! Der obere Wurfarm drehte sich so stark, dass ein Weiterschießen nicht möglich war. Landesmeisterschaft und Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft Ade – Heimreise!
Bereits am Sonntagabend machte sich Emils Mutter auf die Suche nach Turnieren, bei denen es möglich war, die Qualifikationszahlen für die Deutsche Meisterschaft zu schießen. Diese Möglichkeit bestand in Schleswig-Holstein, Sachsen und in Sachsen-Anhalt. Während die Turnieranmeldung in Sachsen und Sachsen-Anhalt lief, bemühte sich der Trainer um Ersatzwurfarme und hatte ebenfalls Erfolg. Bereits am Dienstag waren die Wurfarme in Helmstedt und am Abend war Emils Bogen mit neuen Wurfarmen und dem reparierten Button einsatzbereit. Am Mittwoch konnte der Bogen im „Schnelldurchgang“ eingeschossen und der Button eingestellt werden.
Die Entscheidung welches Turnier besucht werden sollte, fiel dann zu Gunsten von Merkwitz in Sachsen-Anhalt, ca. 170 km entfernt, auf der Höhe von Leipzig. Start war am 15.06. um 10:00 Uhr, im Gepäck vorsichtshalber reichlich Werkzeug, viele Ersatzteile und den Bogen von Emils Mutter. Trotz Navi bremsten die vielen, häufig scheinbar diffusen Umleitungen unsere Anreise. Letztendlich waren aber pünktlich in Merkwitz. Emil baute seinen Bogen unter den kritischen Augen des Trainers auf und jedes Schräubchen, jedes Anbauteil wurde mindestens zweimal gecheckt. Die Probepfeile waren vielversprechend, der Wettkampf konnte beginnen. In der ersten Runde auf 30 m schoss Emil 269 Ringe in der Zweiten auf 20 m ebenfalls 269 Ringe. Emils Gesamtergebnis mit 538 Ringen war um 5 Ringe besser als dass von Eric Neugebauer dem dortigen Landesmeister. Obwohl Emil als Gastschütze nicht der Titel „Landesmeister“ zustand, war Emil sehr zufrieden. Das Ergebnis dürfte für eine Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft des DBSV reichen.